Der Grundstein der modernen Science Fiction

Alle Roboter-Geschichten - Isaac Asimov, Wulf H. Bergner

Der amerikanische Wissenschaftler Isaac Asimov ist einer der angesehensten SF-Autoren der Welt. Sein bedeutendster Beitrag zur SF sind seine Roboter-Geschichten [...]. Es ist die von Asimov selbst zusammengestellte einzige komplette Sammlung dieser Geschichten, in denen er seine berühmten Drei Gesetze der Robotik entwickelt hat. (Lübbe)

 

Nachdem ich ja vor Kurzem durch Douglas Adams' Anhalter-Reihe auf den SciFi-Trichter gekommen bin, war es nur eine Frage der Zeit, dass ich mir das nächste Buch aus diesem Genre schnappte. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis vor ein paar Wochen noch nie etwas von Isaac Asimov gehört hatte. Mittlerweile ist das für mich völlig unverständlich, weil Asimov mit seinem Gesamtwerk den Grundstein für das gelegt hat, was wir heute in der Science Fiction als gegeben ansehen. Er wollte sich von dem Frankenstein-Muster lösen von wegen: Mensch erschafft Maschine, Maschine tötet Mensch. Dafür entwickelte er die Drei Gesetze der Robotik, um die es in diesem Sammelband hauptsächlich geht:

1. Ein Robot darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.

2. Ein Robot muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz.

3. Ein Robot muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.

In den Kurzgeschichten werden diese Gesetze thematisiert, vor allem aber die Auswirkungen, die aus ihrer Befolgung entstehen. Denn während der Mensch eine Situation immer emotional beurteilt, geschieht dies bei einem Robot durch einen Rechenprozess, infolgedessen er sich für die logischste Option entscheidet.

Das klingt nun alles vielleicht ein wenig abstrakt, ist aber wirklich toll beschrieben. Was mich am meisten fasziniert hat ist, dass beinahe jede Geschichte am Ende eine unerwartete Wendung nimmt und mit einer Pointe aufwarten kann, mit der man nicht gerechnet hätte. Verblüfft blickte ich dann immer vom Buch auf, da mir am Kapitelende meist klar wurde, dass ich während des Lesens von einer bestimmten Sachlage ausgegangen bin, die mit keinem Wort explizit beschrieben wurde, die aber dennoch durch die Umstände durchaus als wahrscheinlich anzusehen war. Und schließlich stellt sich heraus, dass die Lage ganz anders ist - und es ist vollkommen logisch!

 

Wer gerne Science Fiction liest und dieses Werk noch nicht kennt, dem würde ich es dringend ans Herz legen. Und all denjenigen, die sich vor der Thematik scheuen, möchte ich sagen: Probiert es aus, denn diese Kurzgeschichtensammlung bietet den perfekten Einstieg. Darüber hinaus vermag auch jede Geschichte uns zum Nachdenken über uns selbst und unsere Gesellschaft anzuregen, vor allem aber wie wir mit der immer weiter zunehmenden Technisierung umgehen wollen und können.