Ein Buch erwacht zum Leben

Auftakt  - Robin Jarvis

Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen... (script 5)

 

Vorneweg erstmal: Dieses Buch hat eines der genialsten Cover, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Zusammen mit der unheilschwangeren Warnung "Dieses Buch ist böse... Du solltest dich ihm nicht nähern. Du solltest nicht darüber sprechen. Was auch immer du tust, öffne es nicht!" auf der Rückseite war das schon Grund genug, sich die Geschichte mal etwas näher anzuschauen.

Alles in allem spielt der Autor mit einer interessanten Idee: Die Menschen, die Dancing Jacks lesen, - sozusagen das Buch im Buch - nehmen die Persönlichkeit von dort beschriebenen Charakteren an. Soweit eine wirklich spannende Sache, die vor allem am Anfang, wenn man noch nicht so genau weiß, was Sache ist, und am dramatischen Ende wirklich nervenaufreibend ist. Allerdings hatte ich aber gerade zu Beginn ziemliche Probleme, mit den beschriebenen Personen etwas anzufangen. Man wird von einer Reihe von Namen überflutet, von denen ich die etwas Unwichtigeren selbst am Ende nicht den richtigen Personen zuordnen konnte. Erschwerend kam hinzu, dass ich durch die Bank alle unsympathisch oder wenigstens seltsam fand, was die Sache nicht gerade einfacher gemacht hat. Nach etwa 100 Seiten legt sich das aber zum Glück und man findet immer besser in die Geschichte hinein. Besonders die Verbindung der realen Geschichte mit Auszügen aus dem Buch, das alle in seinen Bann zieht, ist sehr gut dargestellt. Bis man das packende Finale erreicht hat, zieht sich die Geschichte jedoch ab und an ein wenig in die Länge, da ich das Gefühl hatte, es werden einfach nur immer mehr 'infizierte' Personen beschrieben, ohne dass die Geschichte sich sonderlich weiterentwickelt. Die letzten gut 100 Seiten entschädigen dafür aber definitiv wieder.

Mein Fazit: Ein überdurchschnittlich gutes Buch, das durch seine besondere Idee besticht, für mich persönlich jedoch nicht den Buch-Olymp erreicht. Der kolossale Cliffhanger am Ende wird jedoch dafür sorgen, dass ich mir demnächst auch den zweiten Teil zu Gemüte führen werde.