Ein Kampf bis zum Schluss - in jeder Hinsicht

Das Labyrinth ist ohne Gnade - Rainer Wekwerth

Sie sind nur noch zu dritt und sie sind geschwächt. Aber sie wollen überleben - um jeden Preis. Zweifel überschatten den Kampf gegen das Labyrinth, das mit immer neuen Mysterien für die Jugendlichen aufwartet. Ihr mühsam erworbener Teamgeist scheint nicht zu brechen, doch lohnt sich für [X, Y und Z] der gemeinsame Kampf, wenn nur einer von ihnen überleben kann? Die entscheidende Frage aber wagt niemand zu stellen: Was erwartet den letzten Überlebenden hinter dem sechsten Tor? (Arena)

 

Wie in meinen Rezensionen zu den Teilen 1 und 2 erwähnt, hatte ich von Anfang an meine Schwierigkeiten mit dieser Reihe. Und auch diesmal wurde mein Durchhaltevermögen auf eine harte Probe gestellt. Es fing schon damit an, dass der Prolog sowie ein Großteil des ersten Kapitels nahezu wortwörtlich mit dem Epilog des letzten Bandes übereinstimmten. Zwar wird hier und da mal etwas aus der Sicht einer anderen Person wiedergegeben - dennoch hatte ich, die ich eben beide Bücher gleich hintereinander gelesen habe, das Gefühl, den Epilog zweimal lesen zu müssen. Überspringen ging leider nicht, da eben hin und wieder doch noch eine winzige Information auftauchte, die ich noch nicht kannte, aber ich finde, so etwas hätte man auch anders in die Geschichte einbauen können.

Diesen negativen Einstieg hätte man vielleicht noch mit einer spannenden Entwicklung der Geschichte retten können, aber auch in dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht. Das Potenzial des Settings wurde in meinen Augen nicht ausgeschöpft, die Beschreibungen von wegen 'Angst haben - stark sein - zusammenklappen - durchhalten' versuchten in Endlosschleifen mein Gehirn zu zermürben, sodass ich selbst in einen Kreislauf von 'Angst haben, dass es nicht besser wird - stark sein und weiterlesen - zusammenklappen, weil so langweilig - durchhalten, du willst doch die Auflösung wissen' geriet.

Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, stand ich auch noch einer Armada von Rechtschreib-, Grammatik-, Komma-, Ausdrucks- und Tippfehlern gegenüber, wie ich sie in noch keinem Buch erlebt habe (zumindest kann ich mich nicht daran erinnern). Man möchte fast meinen, das Lektorat hätte sich nicht mit dem Buch beschäftigen wollen (was mich anhand der bereits genannten Mängel allerdings auch nicht wundern würde).

Einzig und allein der Auflösung ist es zu verdanken, dass meine Bewertung nicht völlig in den Minus-Bereich absackt. Es ging in die Richtung dessen, was ich mir aus den wenigen Informationen, die man im Lauf der Reihe erhalten hat, vorgestellt hatte, und war mehr oder weniger schlüssig, also jetzt nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Diese letzte Episode - die Ereignisse nach dem Passieren des letzten Tores - empfand ich persönlich noch am spannendsten, wenn auch das Ende offen gestaltet ist und noch viel Raum für Spekulationen und Fragen übrig lässt.

 

Weiterempfehlen kann ich die Reihe nicht, dafür hat sie mich zu wenig gefesselt. Gerade der hier besprochene letzte Teil war eine einzige Enttäuschung. Wenn euch die Labyrinth-Thematik interessiert, würde ich definitiv zu den Auserwählten im Labyrinth greifen, das man meiner Meinung nach gar nicht mehr aus der Hand legen will.